Hossein Dowlatabadi
Leben und Werke:
Hossein Dowlatabadi wurde als 6. Kind von Fatemeh und Abdolrasool im Frühling 1948 in Dowlatabad, einem Dorf in der Stadt Sabzewar geboren. Die Primarschule hat er in der Schule «Masoud Saad» in Dowlatabad besucht. Wie auch andere Kinder musste er bis zu seiner Jugendzeit diverse schwere landwirtschaftliche Arbeiten vollbringen und als Hirt arbeiten. In dieser Zeit musste er auch ab und zu als Coiffeur im kleinen Laden seines Vaters arbeiten.
Hossein Dowlatabadi ist 1962 mit 14 Jahren nach Sabzewar, eine Stadt in der Provinz «Khorassan» gezogen, um dort das Gymansium, «Ebne Yamin» zu besuchen. Er musste nach 2 Jahren aber mit dem Gymnasium aufhören und mit der Familie in die Hauptstadt Teheran ziehen. Dort hat er zusammen mit seinen zwei Stiefbrüdern, «Ali» und «Hassan» als Maler gearbeitet und sich gleichzeitig an das Gymnasium «Kharazmi» in Tehran angemeldet. Von 1966 bis 1969 war er als Unteroffizier in der königlichen Armee angestellt und hat gleichzeitig seine Ausbildung im Gymnasium abendlich weitergeführt. Nach dem Abschluss des Gymnasiums hat er sich für eine Pilot-Fakultät angemeldet und die Aufnahmeprüfungen bestanden. Er hat nach einer heftigen Auseinandersetzung mit seinem Vorgesetzten aber die Armee verlassen und ein illegales Leben führen müssen. In dieser Zeit war er auf der Suche nach Arbeit und für seinen Lebensunterhalt musste er mehrmals an diverse Orte im Norden, Osten, Westen und ins Zentrum von Iran reisen und als Bauarbeiter und Maler arbeiten. Während dieser Zeit hat er sich verliebt und im Alter von 24 Jahre geheiratet. Von dieser Ehe hat er 3 Kinder: der Sohn „Maziar“, und die zwei Töchter „Rokssana“ und „Anahita“. Einige Monate nach der Heirat wurde er im Militärgericht zwei Mal wegen Beleidigung seines Vorgesetzten, Rebellion und Flucht aus der Armee zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und aus der Armee entlassen. In den diversen U-Haften und Gefängnissen schrieb er mehr als 500 Seite Notizen: Die grosse Trommel unter dem Fuss des Linken (Table Bozorg zire Paye Chap), was jedoch noch nicht veröffentlicht wurde. Nach einigen Monaten Arbeit beim »Institut für die Erziehung der Kinder und der Jugendlichen« wurde er vom Erziehungsamt der Stadt „Shahriar“ als Lehrer in den Dörfern der gleichen Stadt angestellt. Er hat den Roman Kaboodan in diesen Jahren geschrieben und im Jahr 1979 durch den Verlag „Amirkabir“ veröffentlicht. Im Jahr 1980, ein Jahr nach der November-Revolution 1979, wurde er wegen Propaganda für kommunistische Ideen und der Zusammenarbeit mit „Kontrarevolutionären Gruppen“ und der Veröffentlichung von gefährlichen Büchern vom Gericht verurteilt und aus dem Erziehungsdepartement ausgeschlossen.
1981 hat er zusammen mit einem Freund eine kleine Firma „Kargah e Ahantab“ zur Produktion von Küchen- und Büromaterialien gegründet. Das Theaterstück Monsterwind (Diw Bad) und den TV-Film Der Herbst der Sahara (Payize Sahra) und das Theaterstück Steinmensch (Adam Sangi) hat er in diesen Jahren geschrieben (auch die Theaterstücke Galpaha, Flug der Taube (Parvaze Ghomri), Mirzagachi und ein Drehbuch Abstammung (Tabaar) hat er in diesen Jahren geschrieben, welche noch nicht veröffentlicht wurden). Hossein Dowlatabadi musste sein Land in Folge von Diktatur und Drohungen seitens Basij und Pasdaran (iranische Revolutionsgarden) im Herbst des Jahres 1985 verlassen. Er ging zuerst in die Türkei in die Stadt Ankara. Hier hat er ein Reisebuch mit Namen Wespenstich (Doran) (Nische Zanboor) geschrieben, das noch nicht veröffentlich wurde. Nach 2 Monaten, am 24. Dezember 1984 konnte er nach Paris fliegen. Seither lebt er als Flüchtling in der Agglomeration von Paris.
Hier hat er, nach Besuch von Sprachkursen und relativer Vertrautheit mit der Umgebung zwei Jahre als Maler gearbeitet. In diesen Jahren hat er das Theaterstück Ghalamestan, den Roman In Ankara regnet es (Dar Ankara Baran Mibarad) und eine Geschichtensammlung mit dem Titel Die Station der Bastille (Istgahe Bastil) geschrieben. Nach zwei Jahren Arbeit als Maler wurde er krank und musste nach ärztlicher Empfehlung mit der Arbeit als Maler aufhören. Das Arbeitslosenamt hat ihm eine 18-monatige Umschulung als Buchhalter empfohlen. Er hat diese Ausbildung mit Erfolg absolviert und das Diplom erhalten. Er hat aber nie eine Stelle in diesem Bereich gefunden und angefangen als Taxi-Fahrer zu arbeiten. Er hat von 1994 bis 2008 für 16 Jahre in Paris und dessen Agglomeration als Taxi-Fahrer gearbeitet. In diesen Jahren hat er den dreibändigen Roman Godar, den Roman Der rote Wind (Bade Sorkh) und Choobin Dar durch den Verlag Noghteh und den Verlag Foroogh in Deutschland veröffentlicht. Aufgrund von langzeitigen Stresssituationen mit schwerer Arbeit (neben 12 Stunden pro Tag und 6 Tagen pro Woche Arbeit als Taxifahrer, Tätigkeit als Schriftsteller und Aktivitätetn im Verein der iranischen Schriftsteller im Exil) wurde Hossein Dowlatabadi krank. Er musste mit seiner Arbeit als Taxifahrer aufhören und somit frühzeitig pensioniert werden. In diesen Jahren hat er den 3-bändigen Roman Das Sekandar-Gefängnis (Zendane Sekandar) und den Roman Der Specht durch den Verlag Nakoja veröffentlich. Den Roman Das But des Drachen (Khoone Ejdeha) (3 Bändig) hat er in den letzten 3 Jahren geschrieben, dieser ist nun publikationsbereit.
Hossein Dowlatabadi schreibt unter anderem auch für Zeitschriften, die im Ausland veröffentlicht werden. Er hat mehr als 40 Artikel in diversen literarischen und kulturellen Bereichen geschrieben, welche bald in einem Buch namens Blick des Planeten (Negahe Sayareh) publiziert werden. Hossein Dowlatabadi ist seit 1989 ein Mitglied des Vereins iranische Schriftsteller im Exil und war eine Zeit lang als Sekretär des Vereins tätig.
Werke:
Kaboodan, Roman, Verlag Amir Kabir, 1979, Iran
2. Ausgabe, Verlag Mehri, 2016, London
Ghalamestan, Theaterstuck, Verlag Irane Farda, 1989, Paris
Steinmensch (Adam Sangi), Theaterstuck, Verlag Irane Farda, 1990, Paris
Die Station der Bastille (Istgahe Bastil), short Storys, Verlag Afsane, 1995, Schweden
In Ankara regnet es (Dar Ankara Baran Mibarad), Roman, Verlag Asre Jadid, 1997, Schweden
2. Ausgabe, Verlag Nakoja, Paris 2014
Godar, Roman, 3 Bänder:
1. Die Termitten des Schlosses von Firoozeh (Mooryane Haye Ghasre Firoozeh), Verlag Noghteh, 2004, Paris
2. Die Seelen des Schlosses von Jamschid (Nofoose Ghasre Jamschid), Verlag Foroogh, 2006, Deutschland
3. Die Pilger des Schlosses von Doran (Zaerane Ghasre Doran), Verlag Foroogh, 2009, Deutschland
Der Rote Wind (Bade Sorkh), Roman, 1. Ausgabe, 2010
Choobin Dar, Roman, Verlag Foroogh, 2012, Deutschland
2. Ausgabe, Verlag Mehri, 2017, London
Das Sekandar-Gefängnis (Zendane SEkandar), Roman, 3 Bänder, Verlag Nakoja, 2014
1. Der Reiter, der zu Fuss geht (Savar Kare Pyadeh)
2. Die Spur der Schlange (Jaye Paye Maar)
3. Das Haus des Teufels (Khaneye Scheytan)
Der Specht, Roman, Verlag, Nakoja, 2016
Wird veröffentlicht:
Das Blut des Drachen (KHoone Ejdeha) (Roman)
Blick des Planetten (Negahe Sayareh) (Artikelsammlung)